Beide Organisationen haben einen ähnlichen Mitgliederkreis und verfolgen ähnliche Ziele. Eine Bündelung der Kräfte war daher naheliegend. Zudem verändert sich das Umfeld ständig. Es gibt neue Herausforderungen. Wir haben aber auch neue Möglichkeiten, diese zu meistern. Über die Jahre entsteht oft eine Differenz zwischen dem, was wir tun und dem, was wir tun sollten. Es war höchste Zeit, unsere Strukturen zu überdenken. Neu ist SwissDrink eine nationale Verbundgruppe, und es gibt für ein Thema nur noch eine zuständige Stelle. Unsere Mitglieder sollen bei weniger zeitlichem Aufwand eine bessere Dienstleistung erhalten.
Im Wesentlichen ist es die bestehende Struktur von SwissDrink mit den Bereichen Beschaffung, Verkaufsförderung und Mitgliederbetreuung. Neu kommt vom VSG das politische Element hinzu. Wir wollen uns mit anderen Organisationen vernetzen und je nach Situation Interessen gemeinsam vertreten. Dazu müssen wir selber fokussiert sein. Genossenschafter bei SwissDrink können aus diesem Grund nur Unternehmen des Getränkehandels sein.
Der Handel ist das Bindeglied zwischen der Produktion, also beispielsweise einer Mineralquelle und der Gastronomie oder dem Endkunden. Damit der Handel diese Funktion effizient und zukunftsgerichtet wahrnehmen kann, braucht es SwissDrink. Die Prozesse in der Branche müssen viel stärker aufeinander abgestimmt und firmenübergreifend kompatibel werden. Dazu erarbeitet SwissDrink Standards und hat die Daten-Plattform DIGITALDRINK lanciert.
Natürliches Mineralwasser bleibt ein bedeutender Umsatzträger. Und Wasser ist nicht gleich Wasser: Jede Mineralquelle hat ihre eigene, einmalige Mineralisierung. In der Mehrweg-Glasflasche wird die Qualität dieses Naturprodukts durch nichts übertroffen. Im Getränkehandel wird eine Kreislaufwirtschaft gelebt, die schon heute für alle möglich ist. Unsere Kundinnen und Kunden sollen aber selber entscheiden können, in welcher Situation sie Wasser in welcher Form trinken möchten. Wichtig ist, dass die Möglichkeiten, die Hintergründe und die entsprechenden Auswirkungen bekannt sind. Hier müssen wir mehr Hilfe leisten und uns stark verbessern in der Kommunikation.
Die Auswirkungen sind einschneidend. Unseren Kunden wurde per Notrecht die unternehmerische Tätigkeit verboten. Somit stehen auch unsere Räder still und jene unserer Lieferanten. Manche Getränkehändler verschieben geplante Investitionen auf später, weil noch völlig offen ist, wie die aktuelle Situation finanziell gemeistert werden kann. Somit sind plötzlich Unternehmen betroffen, die gar nie eine Einschränkung hatten. Völlig offen ist auch, wie sich die Lockerungen auswirken und wie sich die Menschen verhalten werden.
Tendenziell mehr Kundinnen und Kunden duften wir in den Getränke-Fachmärkten begrüssen, wie die Landwirte in ihren Hofläden. Hier hat die Krise auch Chancen eröffnet. Diese gilt es zu nutzen und die Geschäftsmodelle anzupassen. Ich wage zu behaupten, dass nach der Krise einiges nicht mehr so sein wird wie vorher. Jeder Handelsbetrieb – praktisch jedes Unternehmen – muss für sich ausloten, wie die «neue Normalität» aussehen könnte. Anpassungen werden nötig sein.
Weitere Informationen unter: